
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus: Erinnerung erkämpfen
Am 27. Januar erinnert DIE LINKE in Bremen und Bremerhaven an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen.
Klaas Anders, stellvertretender Landessprecher:
„An diesem Tag vor 78 Jahren, wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Stellvertretend steht dieser Tag für das Ende der Verbrechen des NS-Regimes und den Beginn der Aufarbeitung und des Gedenkens. Die fanatische Maschinerie des Nationalsozialismus endete jedoch nicht an diesem Tag und die Geschichte der nationalsozialistischen Verbrechen hier in Bremen und Bremerhaven ist ein trauriges Beispiel dafür.
In Bremen litten und starben tausende Menschen in Lagern, auf Baustellen (wie für das Rüstungsprojekt „Bunker Valentin“) und in vielfältigen Formen der Gefangenschaft noch bis kurz vor der Kapitulation des letzten Kampfkommandanten in Bremen am 27. April 1945. Wenige Wochen vorher waren hier, vor allem in Bremen-Nord, die Lager geräumt und Häftlinge auf Todesmärsche in das Konzentrationslager Neuengamme und das Kriegsgefangenenlager Sandbostel bei Bremervörde geschickt wurden. Bis Kriegsende starben Tausende von ihnen.
Diese Todesmärsche führten durch die gesamte Region zwischen Bremen und Hamburg hindurch und zeigten vor tausenden Zeug*innen kurz vor der deutschen Kapitulation im Mai 1945 noch einmal überdeutlich die Ausmaße der nationalsozialistischen Verbrechen, an die sich kaum jemand der deutschen Täter*innengesellschaft nach Mai 1945 erinnern wollte. Sie zeigen, den Hass und den Fanatismus der Täter*innen und die Bedeutung, gegen das Vergessen zu kämpfen.
Wir als LINKE in Bremen und Bremerhaven sehen uns in der Pflicht, das Leid der Menschen, die hier von deutschen Täter*innen misshandelt und ermordet wurden, nie zu vergessen. Gedenken heißt, entgegen allen Widerständen zu erinnern.
Dafür brauchen wir in Bremen endlich geeignete Formate, um die Erinnerung auch langfristig zu bewahren und zugänglich zu machen. Wir wollen daher eine Stiftung Bremischer Gedenkstätten nach dem Vorbild anderer Bundesländer gründen und diese mit der konzeptuellen Weiterentwicklung des Gedenkens an den Nationalsozialismus beauftragen.“