Das Steingut-Gelände in Grohn


Die Entwürfe unterscheiden sich nicht wirklich. Gemeinsam ist ihnen eine dichte Bebauung und die Anbindung über nur zwei Straßen. Dies waren Vorgaben eines vorab erstellten "Masterplans", der ein gleichgewichtetes Verhältnis von Wohnen und Arbeiten in einem Quartier von rund 1000 Menschen vorsieht. Grün- und Freiflächen oder Plätze existieren zwar dem Namen nach, sind aber kaum wahrnehmbar.

"Investorengetriebenes Bauen" nennt sich das, mit dem Ziel einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Öffentliche Wünsche haben sich dem unterzuordnen, sonst springt der Investor womöglich ab. Der Erhalt des kleinen Wäldchens im Süden (Entwurf 2) rechnet sich eben nicht. Und schon gar nicht eine Verlegung des Schönebecker Bahnhofs und eine Unterquerung der Gleise, um das Quartier auch nach Norden zu öffnen. Dies müsste schon aus Steuergeldern finanziert werden, sozusagen als indirekte Subvention der Investoren Mosel und Nagel. Alle Entwürfe gingen von dieser Unterquerung aus.

Aber warum dann nicht gleich die Stadtenwicklung unter öffentlicher Regie betreiben? Denn lebenswerte Quartiere sind anders kaum möglich.