Forderung nach weiteren Informationen zu den Grabungsergebnissen auf dem sogenannten „Russenfriedhof“ an der Reitbrake in Oslebshausen

Gröpelingen

Im Zeitraum August 2021 bis November 2022 hat die Landesarchäologie Bremen eine Teilfläche von 3.500 Quadratmetern des im Oktober/November 1941 eingerichteten sogenannten „Russenfriedhofs“ mit einer Fläche von 20.000 Quadratmetern an der Reitbrake in Oslebshausen untersucht.

Hierbei wurden nach Pressemitteilungen 66 vollständige Skelette, eine bislang ungenannte Anzahl an Schädeln und vollständigen Brustkörben, über 20.000 Knochen und Knochenteile, mehreren Massengräber und über 200 Erkennungsmarken aufgefunden.

Das Bremer Friedensforum und die Bürgerinitiative Oslebshausen haben deutliche Hinweise, dass der Verbleib von etwa 300 Leichname ungeklärt bleibt. Die Suche wurde mit der Beendigung der Grabungen im November 2022 aufgegeben.

Der Stadtteilbeirat Gröpelingen möge beschließen:
Der Stadtteilbeirat fordert den Senat und mithin auch die Landesarchäologie auf

1. Dem Beirat einen Bericht über die Grabungsergebnisse bis zum November 2022 sowie der bisherigen Ergebnisse der sich hieran anschließenden Untersuchungen, einschließlich Informationen zur aktuellen Verwahrung der sterblichen Überreste und des vorliegenden Budgets zu weiteren Untersuchungen bis August 2023 zu geben,
2. eine Aufstellung der aufgefundenen über 200 Erkennungsmarkennummern (in Excel) sowie ggf. der identifizierten Namen und nationalen Herkunft bis Ende Juli 2023 vorzulegen,
3. Angabe über die Anzahl der aufgefundenen sogenannten nahezu „vollständigen Skelette“ sowie der darüber hinaus aufgefundenen Schädel und nahezu vollständigen Brustkörbe ebenfalls bis Ende Juli 2023 zu machen.

Dieter Winge und die Fraktion DIE LINKE im Beirat Gröpelingen