Mobile Impfstationen sowie verstärkte Impfkampagne für Blumenthal
Die neusten Zahlen der Coronafälle in Bremen zeigen, dass auch in der dritten Welle die ärmsten Stadtteile Bremens, wie Osterholz, Huchting, Tenever, Gröpelingen, Walle, Vegesack und Blumenthal am meisten betroffen sind. Die beste Methode, um langfristig Abhilfe zu schaffen, ist die Bekämpfung der Armut, kurzfristig aber auch eine stärkere Aufklärung in den Quartieren. Laut „Buten und Binnen“ schlägt der Epidemiologe Hajo Zeep allerdings noch eine weitere Maßnahme vor: man sollte die wirtschaftlich schwächeren Wohngegenden mit hohen Corona-Infektionszahlen bei der Vergabe von Impfdosen bevorzugen. Möglich wäre dies über die Ärzt:innen in den Stadtteilen mit hohen Inzidenzen. Die Ärzt:innen müssten, so lange der Impfstoff knapp ist, bevorzugt und mehr Impfdosen für ihre Patient:innen bekommen. Dies sehen wir ebenso.
Intensivmediziner:innen haben Länder und Kommunen aufgefordert, verstärkt in wirtschaftlich schwachen Stadtteilen gegen das Coronavirus zu impfen, um die Krankenhäuser zu entlasten. „Auf den Intensivstationen liegen überdurchschnittlich viele Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten, Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligte“, sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
Unserer Meinung nach, wären die Menschen in den betroffenen Stadtteilen auch noch viel besser dadurch zu schützen, indem man mobile Impfstationen einrichtet. „Um die Menschen aus ärmeren Schichten besser zu schützen und die Intensivstationen zu entlasten, sollten Kommunen mobile Impfteams in die wirtschaftlich schwachen Stadtteile
schicken“, sagte Karagiannidis. „Das würde eine Menge bringen, denn das Impftempo ist derzeit vielversprechend“, so der Wissenschaftler. „Bleibt es so hoch und impfen wir jetzt
noch gezielter, bekommen wir im Rennen gegen das Virus in absehbarer Zeit die Oberhand.“ Untersuchungen aus anderen Ländern, wie z.B. England, zeigen, dass die Skepsis gegenüber Impfungen in wirtschaftlich benachteiligten Wohngebieten größer ist, als anderswo. Dies wird sicherlich auch in Bremen nicht anders sein, was Sozialarbeiter:innen vor Ort bestätigen.
Wenn man aber die Aufklärung verstärkt und zu den Menschen mit Impfangeboten kommt, wäre die Chance wesentlich größer, dass auch in diesen Quartieren die Infektionszahlen
sinken.
Der Beirat Blumenthal möge daher beschließen:
- Der Beirat Blumenthal fordert verstärkte Maßnahmen zur Impf-Aufklärung im Stadtteil durch die zuständigen senatorischen Behörden.
- Der Beirat Blumenthal fordert die zuständigen senatorischen Behörden auf, in Blumenthal mobile Impfzentren einzurichten, die sich durch den Stadtteil bewegen, um die hier wohnenden Menschen besser zu erreichen und ihre Ängste unbegründet werden zu lassen.
- Der Beirat Blumenthal fordert die zuständigen senatorischen Behörden auf, für die in Blumenthal wohnenden Menschen priorisiert und vermehrt Impfstoff bereitzustellen.
Andreas Bähr und DIE LINKE- Fraktion im Blumenthaler Beirat